Update: Bildung sichern, Eltern entlasten

1. Juli 2020
Geschwister beim Basteln

Folgendes Update haben wir an alle Unterzeichner*innen unserer sieben Forderungen für einen echten Plan B nach den Sommerferien geschickt. Denn einfach alle Schulen und Kitas aufzumachen ist für uns keine Strategie um mit einer möglichen Zunahme des Infektionsgeschehens in der kalten Jahreszeit umzugehen. Falls ihr noch nicht unterschrieben habt, HIER könnt ihr es nachholen. Vielen Dank!

Brief an unsere Unterzeichner*innen

Liebe Unterstützer*innen,

vor gut zwei Wochen waren wir auf der Straße und haben gemeinsam vor dem Roten Rathaus demonstriert. Für uns. Für euch. Für alle #coronaeltern. Das hatte einen guten Grund: es ging um unsere Kinder und deren Rechte.

So lief unsere Demo

Wir waren nicht sicher, wie viele wir werden. Befürchteten, dass es vielleicht nur 10 Leute werden – weil, Elternprotest in Zeiten kollektiver Überlastung eine Herausforderung für sich ist – aber dann waren es mindestens 100 Mamas, Papas, große und kleine Kinder vor dem Roten Rathaus in Berlin. Das war toll!

Wir haben ein klares Zeichen an den Senat und vor allem die Schul- und Familiensenatorin gesandt, dass wir eine bessere Planung erwarten. Und vor allem einen Plan B – der greift, wenn einzelne Schulen, Klassen oder Kitas geschlossen werden müssen. So planlos wie im Frühling darf es nicht noch einmal laufen. Auf Kosten von Kindern und Eltern.

Nach der Demo hat sich die Staatssekretärin Fr. Klebba – sie ist für Kitas, also Jugend und Familie zuständig – dem Gespräch mit uns gestellt. Wir haben ihr unsere sieben Forderungen überreicht. Viele Eltern und Vertreter von Kitas haben die Chance genutzt und der Staatssekretärin die Situation geschildert.

Zahlreiche Medien haben unsere Kernforderungen aufgegriffen. Von der rbb Abendschau, über Radio1 bis zu Berliner Zeitung, Morgenpost und Welt haben unsere Forderungen viel Beachtung erhalten. Einige Artikel und Berichte findet ihr hier:

www.welt.de/icon/partnerschaft/article209255591/Corona-Eltern-in-Berlin-Mein-Sohn-heisst-leider-nicht-Lufthansa-oder-Adidas.html

www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/06/berlin-kinderbetreuung-coronavirus-kita-demonstration.htm/alt=amp.html?__twitter_impression=true

www.tagesspiegel.de/berlin/zurueck-zum-normalbetrieb-senat-beraet-am-dienstag-ueber-lockerungen-bei-schulen-und-kitas/25898238.html

So geht es weiter

Mittlerweile sind die Kitas wieder offen, die Schulen sollen nach den Ferien wieder regulär öffnen. Das freut uns – vor allem für die Kinder, aber auch für uns Eltern. Wir sehen jedoch mit Sorge, dass die Senatorin außer der Ankündigung kaum Pläne hat, wie das gelingen soll. Wie wird Unterricht sichergestellt, wenn Lehrer*innen wegen Corona-Gefährdung nicht arbeiten können? Was passiert bei erneut steigenden Infektionszahlen oder wenn einzelne Klassen oder Schulen in Quarantäne müssen? Die Senatorin hat keinen Plan B dafür. Sie will das alles den Schulen überlassen, die damit voraussichtlich überlastet sind.

Bildungsforscher Prof. Ullrich Bauer, Universität Bielefeld, hat die Misere in einem aktuellen Interview im Spiegel noch mal deutlich dargelegt.
www.spiegel.de/panorama/bildung/bildungsforscher-zur-corona-krise-lehrkraefte-haben-viel-zu-wenig-zurueckgegeben-a-b1631185-a064-492d-943b-6c3b6f874d23

Wir wurden am 29. Juni zum Austausch von Elternvertreter*innen mit Teilen der SPD Fraktion, darunter auch dem Fraktionsvorsitzenden Raed Saleh eingeladen. Über mehr als eine Stunde hinweg wurde intensiv und konstruktiv über nötige Maßnahmen gesprochen. So ist beispielsweise ein landesweites Corona-Elterngeld geplant – eine Betreuungslösung für Eltern, die arbeiten müssen oder wollen wurde aber noch nicht erarbeitet. Wir haben hier die Gelegenheit gehabt, unseren Vorschlag einzubringen, private Betreuungslösungen finanziell zu würdigen. Außerdem erhalten Pädagog*innen nun alle die kostenlose Möglichkeit, sich regelmäßig auf COVID-19 hin testen zu lassen, das ist eine unserer Forderungen gewesen und wir freuen uns sehr über diesen Schritt!

Große Bedenken gab es im Hinblick auf die Professionalisierung der digitalen Bildungsangebote an Schulen: dadurch, dass nun das Augenmerk auf den Plan A, also die komplette Öffnung und die nötigen Hygienekonzepte gerichtet ist, gerät der Plan B und notwendige Alternativen zum Präsenzunterricht wieder ins Hintertreffen.

Wir bleiben dran!

Unsere Forderungen sind also aktueller denn je. Wir wollen, dass sichergestellt ist, dass Präsenzunterricht und Fernunterricht per Videokonferenz für alle zur Verfügung steht und gut zusammen gedacht wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir dran bleiben.

Unsere Forderungen sind sieben auf einen Streich und wir haben sie als Appell an die Senatsverwaltung Bildung, Jugend, Familie in unserer Petition auf OPEN PETITION gebündelt, um dort genügend Mitstreiter*innen zu mobilisieren. Vervierfacht haben wir die Zahl bereits, denn 100 Menschen waren auf der Demo, fast 400 Menschen haben unsere Petition bereits unterzeichnet.

Wir werden dranbleiben und sind auch zum Follow-up Gespräch mit der SPD-Fraktion zum Ende der Sommerferien hin eingeladen. Wir berichten euch dann über die neuesten Entwicklungen!

Viele Eltern atmen jetzt auf. Wir auch. Endlich Sommerferien! Genießt diese besondere Zeit und tankt auf. Nach dem Sommer werden wir weiter für eine gute, innovative Schule und bessere Arbeitsbedingungen in den Kitas eintreten.

Herzliche Grüße

Janik Feuerhahn
Sabine Ponath
Camilla Rando

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